Büchelberg und Magdalenenkappel

Der kleine Ort Büchelberg liegt mitten im Steigerwald.
Mit seinen 76 Einwohnern gehört Büchelberg zur Marktgemeinde Burgebrach im Landkreis Bamberg.
Zur Geschichte:

In alten Urkunden werden die Orte Ober- und Niederbüchelberg genannt. Oberbüchelberg ist das heutige Magdalenenkappel.
Die frühe Form lautete nicht Büchelberg, sondern Buchelbach.
Die Siedlungen am Sommerrangen, 432 m hoch, im alten Urwaldgebiet gelegen, sind Rodungen und dürften nach dem Jahre 1000 enstanden sein.

Im Gebiet des Dorfes Hernsdorf hat der Priester Berno ( er war Mönch, aber nicht Priester) Von Buchelbach ein Gut, welches Herr Berno und sein Bruder Riwin (Richwin) zur Zeit des Königs Cunrad (1138-1152) um 90 Mark für das Kloster kauften.

Die Siedlungen Ober- und Niederbüchelberg wurden im 30-jährigen Krieg zerstört.
Abt Dresel (1618-1637) soll noch während des 30-jährigen Krieges an Stelle der zerstörten Burg, des Gutsitzes, die Magdalenenkapelle erbaut haben. Sie entwickelte sich nach dem Krieg, in der wallfahrtsfreudigen Zeit des 18. Jahrhunderts, zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort. Nach der Säkularisation (1803) wurde die Kapelle vom bayerischen Staat auf Abbruch verkauft. Im heutigen Magdalenenkappel bestehen noch 2 Bauernhöfe.

1871 wurde im früheren Niederbüchelberg, jetzt Büchelberg, eine kleine Kapelle gebaut. Die Größe der Kapelle betrug 6 m in der Länge und 4 m in der Breite. Aus dem Bauplan der Kapelle geht hervor, dass zu der damaligen Zeit, Büchelberg zum Pfarramt Burgebrach gehörte.
Im Innenraum befand sich ein Betstuhl und ein kleiner Altar. Etwa um 1933 wurde links und rechts neben der kleinen Kapelle je eine Linde gepflanzt, die heute noch Büchelberg eingrünen.
Die ursprüngliche Glocke von 1871, wurde zwangsweise 1943 im 2.Weltkrieg abgebaut und für die Rüstungsindustrie verarbeitet. Anstelle dieser Bronzeglocke wurde eine Eisenglocke im Glockenturm eingebaut. 1968 wurde die kleine Kapelle im Anbedracht der breiteren Straßenführung abgebrochen. Die Eisenglocke läutet noch heute in der Friedhofskapelle in Mönchherrnsdorf.

1966 wurde durch die Initiative von Hans Röckelein der Kirchenbauverein Büchelberg gegründet, damit eine neue und größere Kapelle entstehen konnte. Es wurde ein geeigneter Platz gefunden, und die Eheleute Konrad und Kunigunde Giehl stellten ihre Wiese kostenlos zur Verfügung.
Da dieses Gelände aber sehr tief zur Straße lag, mußte dies erst aufgefüllt werden. Die Abtragung des Bodens von einem Gemeindegrundstück und die Aufschüttung der Wiese, übernahmen die amerikanischen Soldaten der Garnisionsstadt Bamberg kostenlos. Für einen sicheren Stand der Kirche, tragen 6 Säulen bei, die zusätzlich zu den Streifenfundamenten gebaut wurden. Die Kirche hat die Maße in 11 m in der Länge und 7,5 m in der Breite.
Zusätzlich wurde noch ein Glockenturm gebaut mit den Maßen 2,50 m auf 2,50 m und einer Höhe von 9,5 m. Im unteren Teil dieses Glockenturmes befindet sich eine kleine Sakristei.
Die Kirche wurde mit sehr viel Eigenleistung von den Büchelberger Bürgern gebaut; seitens der Behörde,hatte Herr Oberregierungsrat Görtler vom Landratsamt Bamberg
immer ein offenes Ohr.
Die Einweihung war am 2. Juli 1967, zu Ehren Mariä Heimsuchung. Eine geschnitzte Marien-Statue, ein großes Holzkreuz und ein Kreuzweg schmückten damals die Kirche. Im Laufe der Zeit kamen noch eine Josef-Statue, eine Konrad-Statue und ein Tabernakel dazu.

Seit 1978 werden die Gottesdienste und Andachten durch eine kleine elektrische Orgel musikalisch umrahmt.

1992 wurde anläßlich des 25-jährigen Weihetages die alten Glasbausteine entfernt, und durch ein wunderschönes Fenster mit dem Bild der heiligen Maria ausgetauscht. Die Bilder des Kreuzweges wurden mit hellem Holz umrahmt. Die Zuwege zur Kirche und zur Sakristei, wurden durch Granitpflastersteine neu gestaltet.

Im Jahre 2002, wurde nochmals eine Sanierung der Kapelle vorgenommen.
Durch Eigenleistung wurde z.B. der Kreuzweg mit einer elektrischen Beleuchtung ausgestattet, der Holzfußboden wurde erneuert, die Holzdecke wurde mit Leisten eingerahmt, das "ewige Licht" wurde durch eine elektrische Kerze ausgetauscht und der gesamte Innenraum der Kirche neu gestrichen.

So erscheint die Kapelle nun im neuen schmucken Glanz.


Gottesdienste und Andachten

Gottesdienste werden ca. alle fünf Wochen werktags am Mittwoch gefeiert. Der Kirchweihtag ist der erste Sonntag im Juli.
Außerdem werden noch Andachten und Rosenkränze gebetet.
Der Bittgang des heiligen Markus (25.April) geht von Mönchherrnsdorf nach Büchelberg.

Quelle: Gemeindebuch Burgebrach